Seit der offiziellen "Genehmigung" des RUfA 2.0 in Hamburg und der Einführung der Vokation werden die politische Debatten um unser Fach deutlich schärfer, besonders betrieben durch das Säkulare Forum und - bislang eher im Hintergrund, jetzt aber auch offen - in verschiedenen Parteien.
In der aktuellen HLZ, der Zeitschrift der GEW-Hamburg, sind auf sieben Seiten drei Artikel zum Religionsunterricht zu lesen, die unter der Überschrift "Scheinliberal" teilweise starke Kritik an der aktuellen Situation des RUs für alle üben.
Kernpunkt der Kritik ist, dass aktuell von Klasse 1 bis 6 die Kinder in dem für alle offenen Religionsunterricht nicht
getrennt werden und eine Wahlmöglichkeit nicht aktiv angeboten wird. Dafür wird von Gerhard Lein und Kerstin Michalik die Forderung des Angebotes eines Alternativfaches Philosophie erhoben. Für
die Vereinigung der Hamburger Religionslehrerinnen und Religionslehrer mit ihren 200 Mitgliedern, von denen sich viele bitter über die Verzerrungen und Unsachlichkeiten dieser Artikel beschwert
haben, haben Vorstand und Mitglieder des Arbeitsausschusses Stellung bezogen.
Die Stellungnahme steht hier zum Download zur Verfügung:
Sieben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (Prof. Dr. Konstantin Lindner; Prof. Dr. Elisabeth Naurath; Prof. Dr. Mirjam Schambeck sf; Dr. Hans Schmid; Dr. Peter Schreiner; Prof. Dr. Henrik Simojoki; Dr. Winfried Verburg) haben ein Positionspapier erarbeitet, das am 19. Dezember 2016 unter dem Titel "Konfessionell, kooperativ, kontextuell - Weichenstellungen für einen zukunftsfähigen Religionsunterricht" veröffentlicht und von über 170 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus ganz Deutschland unterzeichnet wurde. Das Positionspapier geht zurück auf Ideen, die im Rahmen des "Expert/innenkolloquiums 2016" zur Zukunft des Religionsunterrichts ausgetauscht und entwickelt worden sind. Die Veröffentlichung erfolgte in zeitlicher Nähe zu der am 16.12.2016 von der Deutschen Bischofskonferenz publizierten Erklärung "Die Zukunft des konfessionellen Religionsunterrichts. Empfehlungen für die Kooperation des katholischen mit dem evangelischen Religionsunterricht".
Vielfältige Pluralisierungsprozesse stellen die Gesellschaft vor die Herausforderung, wie Zusammenleben gelingen kann: Sie braucht Menschen, die im Bereich der Religion begründet urteilen können, sowie religiös sprachfähig und dialogbereit sind. Der Religionsunterricht in der Schule leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Religionspädagoginnen und Religionspädagogen aus Forschung und Lehre treten mit einem Positionspapier an die Öffentlichkeit, um den Schülerinnen und Schülern trotz der Veränderungen religiöser Zugehörigkeit die Chance auf eine zeit- und kontextgemäße religiöse Bildung zu ermöglichen. Entlang der programmatischen Leitbegriffe „konfessionell, kooperativ, kontextuell“ legen sie prinzipielle Weichenstellungen eines zukunftsfähigen Religionsunterrichts vor und leiten daraus Selbstverpflichtungen für die wissenschaftliche Bildung der künftigen Religionslehrerinnen und -lehrer an den Hochschulen und Universitäten ab.
HIER gehts zum downloadbaren pdf-Dokument inkl. Liste der Unterzeichnenden(57.5 KB)
Die Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Erzieher in Deutschland e.V. (AEED)
ist ein Zusammenschluss von 23 evangelischen Lehrer- und Religionslehrer-verbänden aus dem ganzen Bundesgebiet. Die AEED hat sich mit der aktuellen Diskussion um den Religionsunterricht in Deutschland auseinandergesetzt und gibt dazu eine Stellungnahme ab, die Sie hier finden.
Der Rat der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) hat eine neue Denkschrift herrausgegeben mit dem Titel: “Religiöse Orientierung gewinnen. Evangelischer Religionsunterricht als Beitrag zu einer pluralitätsfähigen Schule”. In dem 130-seitigen Dokument wird die weltanschauliche Vielfalt in Deutschland und die Auswirkung auf den Evangelischen Religionsunterricht analysiert. Die EKD erklärt, dass die Unterschiede zwischen den verschiedenen christlichen Kirchen in den Hintergrund getreten sind, und eine Auseinandersetzung mit dem islamischen Glauben und atheistischen Weltanschauungen notwendig geworden ist.
Hier finden Sie das downloadbare pdf-Dokument: